Die additive Fertigung ermöglicht die Herstellung von patientenspezifischen Stents, die von der FDA zugelassen sind

Der medizinische Bereich kann in hohem Maße von der additiven Fertigung profitieren: Sie eröffnet nämlich die Möglichkeit, maßgeschneiderte, auf die Anatomie des Patienten individuell angepasste Produkte herzustellen. Es gibt vielfältige Anwendungen: Anatomiemodelle mit menschlichem Gewebe für Chirurgen, Prothesen und Orthesen usw. Einige 3D-Materialien weisen analoge Eigenschaften von menschlichen Knochen auf, wie zum Beispiel PEEK, mit dem Implantate hergestellt werden können, die der Körper besonders gut toleriert.

 

Von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Stents

In den USA, genauer gesagt in der Cleveland Clinic, hat ein Team aus Forschern und Ärzten die Zulassung der FDA für die Herstellung und den Vertrieb von 3D gedruckten Stents aus Silikon erhalten. Diese Implantate, auch Gefäßstents genannt, dienen zum Offenhalten von Hohlorganen, in diesem Fall einer Arterie. Infolge dieser Zulassung ist die Markteinführung der Stents jetzt bewilligt. Zahlreiche Operationen, in Zusammenhang mit Tumoren, Verletzungen oder schweren Entzündungen können auf diese Weise vereinfacht werden.

 

Dr. Gildea, Leiter der Bronchoskopie in der Cleveland Clinic, hat dieses Projekt angeregt. Er ist von der simplen Tatsache ausgegangen, dass traditionell hergestellte Stents, die in den meisten Fällen immer die gleiche Form aufweisen, nicht an die jeweilige Morphologie der Patienten angepasst sind. Ihre Anpassung ist sehr schwierig und das Einsetzen kann zu vielfältigen, teilweise schwerwiegenden Komplikationen führen. Es war daher an der Zeit, eine patientenspezifische Lösung zu finden. Die additive Fertigung kann in diesem Fall die rettende Lösung sein. Denn mithilfe der Verfahren der additiven Fertigung können Produkte personalisiert bzw. individuell angepasst werden, und zwar unabhängig von der Produktionsmenge.  

 

Die Formen der Stents wurden mit einem 3D-Drucker gedruckt (Foto: Cleveland Clinic)

Die Herstellung der patientenspezifischen Stents

Der Herstellungsprozess der Stents beginnt mithilfe von CT-Scans und proprietärer 3D-Visualisierungssoftware. Anhand des 3D-Modells können die Ärzte mit dem 3D-Drucker eine maßgeschneiderte Form drucken, in die Silikon eingespritzt wird, um den endgültigen Stent herzustellen. Dieses Implantat ist nicht nur an die Morphologie des Patienten angepasst, es hat außerdem auch eine längere Lebensdauer: Ein herkömmlicher Stent muss in der Regel alle 3 Monate ausgetauscht werden, ein patientenspezifischer nur einmal pro Jahr.


„Für die meisten Menschen ist das Atmen selbstverständlich, aber für viele Patienten kann jeder Atemzug ein Kampf sein. Es ist umso erfreulicher zu sehen, dass Patienten, denen wir einen maßgeschneiderten Stent einsetzen, eine sofortige Verbesserung spüren“, erklärte Dr. Gildea. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Technologie nun einer großen Anzahl von Patienten im ganzen Land zur Verfügung stellen können.

30.000 Gefäßstents werden wohl dieses Jahr in den USA mittels einer neuen Unternehmenseinheit, VisionAir Solutions, vertrieben. Wir können also auf unkompliziertere Operationen sowie Patienten, die unmittelbar eine Verbesserung spüren, hoffen. Wenden Sie sich an unsere Mitarbeiter, falls auch Sie die additive Fertigung für medizinische Zwecke nutzen möchten. Wir verfügen über die notwendigen Materialien!